Zuerst die gute Nachricht

Zu Aller Freude bin ich wieder ganz schnell gesund geworden, ich musste anscheinend wirklich nur einmal ausschlafen, und einen Tag langsam machen, nachdem ich die vergangenen 2 Wochen jeden Tag ab spaetestens halb 8 volles Programm hatte...es kann auch ein kleiner Sonnenstich gewesen sein, man unterschaetzt die Strahlen-Staerke in der Hoehe schnell...(ich jedenfalls :-D)

Jedenfalls konnte ich dann mit einem Tag verspaetung meine 2-Tage-Titicaca-Inselreise antreten. UNGLAUBLICH toll! meine Unternehmungen werden immer toller! Eine Tour ist schoener als die andere, wie man so schoen sagt!

Morgens um 7 wurde ich von meinem Hotel abgeholt, und zum Hafen von Puno gebracht. Dort sammelte sich die Reisegruppe (ca. 15 Personen), wo bereits ein kleines Boot auf uns wartete, um die Reise auf den See zu starten.

Nach 2 guten Stunden Tucker-Fahrt ueber den See sind wir dann an unserer ersten Etappe angekommen: las islas flotantes "schwimmende Inseln". Diese Inseln werden aus Schilf und dessen Wurzeln konstruiert und schwimmen tatsaechlich auf dem See. Mit Seilen und Bambusrohren sind sie am Grund verankert, damit sie nicht weg schwimmen. Tatsaechlich gibt es noch angehoerige der Quechua- und Aymara- Volksgruppen, die dort wie zu Incazeiten in Schilfhuetten leben. Eine Quechua-Familie, die auf einer Insel lebt, haben wir dort besucht:

Seit 20 Jahren ist hier kein Unfall mehr passiert....die Kinder koennen natuerlich alle schwimmen...das Wasser ist nur immer sehr kalt...der See liegt bei 3900 Meter Hoehe


Die Behausungen auf den schwimmenden Inseln, da gibts kein Kabelfernsehen und Fussbodenheizung...



Kleines Quechuamaedchen, das auf mir herum geklettert ist


Anschauliche Darstellung des Aufbaus einer schwimmenden Insel: 1 Meter Wurzelboden, 1 Meter Schilf + Huette oben drauf


Bootsrundfahrt...


















































Danach haben wir bei einer weiteren Insel Halt gemacht, auf der wir eine gute Stunde zu einer Inca-Ruine Gewandert sind.

Unser dritter und letzter Stopp fuer den Tag war die Insel Amantani, auf der wir uebernachteten.














Die Zeit bei der Quechua-Familie war sehr beeindruckend. Die Menschen leben dort auf den Inseln wirklich so wie unsere Bauern-Vorfahren vor 100 Jahren. Sie haben kleine Haeuser aus Lehmwaenden, keine Elektrizitaet, hoechstens eine kleine Solaranlage, ein schoenes Plumpsklo hinter dem Haus neben Huehnern und Eseln, sie bauen Kartoffeln an etc.

Die Familie, bei der ich mit einer Argentinierin aus meiner Reisegruppe uebernachtet habe, hatte 6 Kinder an der Zahl und dies ist ihre Wohnkueche:






Frau am Herd
















Gringa fehl am Platz....






Wir wurden sehr freundlich begruesst und aufgenommen mit einem Mate de Coca (Coca-Tee) zur Begruessung, und durften mit zu Abend essen:
eine Suppe zur Vorspeise, und als Hauptgericht Reis mit Kartoffeln und Zwiebeln...Typisches Gericht hier auf dem Land!
Die Quechua sind grundsaetzlich verschlossene Menschen, daher ist es uns nicht wirklich gelungen, ein Gespraech aufrecht zu erhalten, jede Frage wurde knapp beantwortet, und selbst waren sie garnicht an uns fremden Menschen und deren Kultur aus der Ferne Interessiert.

Ich deute dieses Verhalten aber nicht als Unfreundlichkeit, ich denke, dass die Menschen dort einfach in einem festen Rythmus leben, und sich nur schwer vorstellen koennen, wie es in anderen Laendern der Welt zugeht, und ihr Leben als gegeben ansehen.

Auf jeden Fall war es interessant zu sehen, wie die Menschen ihr ganzes Leben bescheiden in einer kleinen Gemeinde auf einer Insel im Titicacasee verbringen! Kein Buch und auch kein Film auf dieser Welt kann zeigen, wie es ist, wenn man das alles persoenlich mit erlebt!

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